Einige Gerichte sind wie Zeitmaschinen für die Kindheit – ihr Aroma, das Knistern im Bräter und die wohlige Wärme, die sich durch die Küche verbreitet, erzählen Geschichten. Ein klassischer Rinderbraten ist für mich so ein Gericht. Sonntage bei meiner Großmutter waren unvollständig ohne einen Braten. Während wir Kinder ungeduldig das Essen erwarteten, stand der große Bräter im Ofen und verbreitete diesen einzigartigen Duft von gebratenem Fleisch, Gemüse, Rotwein und Gewürzen.
Heute mache ich dieses Rezept gern für meine Familie. Ein Stück Tradition, das Herz und Bauch gleichermaßen wärmt. Und das Beste: Er ist mit wenigen Schritten auch für Hobbyköche geeignet, die nicht viel Erfahrung mit Braten haben.
Was ist ein Rinderbraten?
Als ein traditionelles Schmorgericht der deutschen Küche gilt Rinderbraten. Ein gutes Stück Fleisch – meist aus der Keule oder Schulter – wird zuerst scharf angebraten und dann langsam im Ofen in Fond und Rotwein geschmort. Das Resultat: Ein zartes Fleischstück, das sich leicht in Scheiben schneiden lässt, und eine wohlschmeckende Soße, die jedem Freude bereitet.
Warum Sie dieses Rezept lieben werden
- Simpel und mit Garantie zum Gelingen: Ein Festessen ist mit wenigen Handgriffen schnell zubereitet.
- Familiengerecht: Die Soße ist auch für Kinder ein Genuss.
- Vielseitig: Ideal für Sonntage, Feiertage oder als Meal-Prep – Reste können super eingefroren werden.
- Aromatisch: Das langsame Schmoren verleiht dem Gericht eine Geschmacksintensität, die kaum ein anderes erreicht.
Zutaten (für 6 Personen)
- 1,5 kg Rinderschmorbraten (aus Keule oder Schulter)
- 800 ml Rinderfond
- 400 ml trockener Rotwein (alternativ 100% Traubensaft)
- 200 g Schalotten
- 200 g Möhren
- 200 g Knollensellerie
- 200 g Lauch
- 2 Lorbeerblätter
- 2 EL Speisestärke
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL Zucker
- 1 EL Butterschmalz
- Salz & schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 TL mittelscharfer Senf (zum Abschmecken)
- Frische Petersilie (zum Garnieren)

Zubereitung
Schritt 1: Ofen vorbereiten und Fleisch bereitstellen
Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze (oder 140 °C Umluft) vorheizen. Entfernen Sie Haut und Sehnen vom Fleisch und tupfen Sie es trocken. Salz großzügig auftragen.
Schritt 2: Das Gemüse vorbereiten (in Stücke schneiden)
Die Schalotten vorbereiten, indem du sie schälst und halbierst. Das Möhren schneiden Sie in dicke Scheiben, den Sellerie in Würfel und den Lauch in Streifen. In der Vorbereitung wartet das Gemüse geduldig auf seinen großen Auftritt im Bräter.
Schritt 3: Fleisch scharf anbraten
In einem großen Bräter erhitzen Sie das Butterschmalz und braten den Braten bei starker Hitze 3–4 Minuten rundherum kräftig an. Entnehmen und mit Pfeffer abschmecken.
Schritt 4: Gemüse leicht anbraten
Das vorbereitete Gemüse zusammen mit dem Tomatenmark und dem Zucker in den Bräter geben, gut vermischen und etwa 5 Minuten anrösten. Ein intensives Aroma entwickelt sich so.
Schritt 5: Ablöschen und Schmoren
Den Bratensatz mit Rotwein lösen und kräftig einkochen. Fügen Sie anschließend den Rinderfond, die Lorbeerblätter und das Fleisch hinzu. Auf mittlerer Schiene im Ofen 1–1,5 Stunden schmoren, und mit einem Deckel verschließen. Nach der Hälfte der Garzeit das Fleisch umdrehen.
Hinweis: Ein Bratenthermometer ist hilfreich. Eine Temperatur von 65 °C ist ideal für leicht rosa Fleisch, während durchgegartes Fleisch etwa 75 °C benötigt.
Schritt 6: Fleisch entspannen lassen
Den Braten nach dem Garen in Alufolie wickeln und für 10–15 Minuten ruhen lassen.
Schritt 7: Sauce anrühren
Den Bratensud durch ein Sieb in einen Topf abgießen, das Gemüse nach Wunsch durchpassieren. Zuerst einmal aufkochen, dann mit angerührter Speisestärke binden und für 2 Minuten köcheln lassen. Würzen Sie es mit Salz, Pfeffer und Senf.
Schritt 8: Anrichten
In Scheiben schneiden, warm anrichten, mit Petersilie bestreuen und großzügig mit Soße servieren.
Darf serviert werden: Beilagen-Ideen
- Klassisch: Spätzle, Kartoffelknödel oder Salzkartoffeln
- Gemüsebeilagen: Rotkohl, Bohnen oder Erbsen mit Möhren
- Für Kinder: Bratensoße mit Nudeln kommt immer gut an!
Top-Tipps
- Für ein intensiveres Aroma: Geben Sie beim Schmoren 2–3 Wacholderbeeren dazu.
- Alkoholfrei: Ersetzen Sie Rotwein einfach durch Traubensaft oder mehr Fond.
- Vorrat schaffen: Bratenreste sind ideal für Sandwiches oder Aufläufe.
Aufbewahren und Aufwärmen
Rinderbraten bleibt luftdicht verpackt im Kühlschrank 2–3 Tage frisch. Zum Aufwärmen am besten in der Soße bei niedriger Temperatur erhitzen, um die Saftigkeit zu bewahren. Er lässt sich portioniert einfrieren – perfekt für entspannte Wochentage.
FAQs
Woran erkenne ich, dass der Braten durch ist?
Die sicherste Methode mit einem Bratenthermometer: 65 °C für rosa, 75 °C für durchgegart.
Soll ich den Braten schon mal vorbereiten?
Ja! Schmoren Sie den Braten am Vortag und wärmen Sie ihn am nächsten Tag in der Soße wieder auf. Das Aroma wird noch stärker.
Welche Fleischsorte ist am besten geeignet?
Stücke aus der Rinderschulter oder der Keule sind ideal, da sie beim Schmoren besonders zart werden.
Gibt es eine Möglichkeit, die Soße ohne Stärke zu binden?
Ja, indem Sie die Soße länger einkochen oder etwas püriertes Gemüse hinzufügen, können Sie sie einfach eindicken.
Ist das Rezept kinderfreundlich?
Definitely! Das Gericht ist mit Traubensaft anstelle von Rotwein perfekt für die ganze Familie.
Fazit
Ein klassischer Rinderbraten ist nicht nur ein Sonntagsessen; er ist ein Stück Tradition, das Familien zusammenbringt. Egal, ob Sie ihn für eine Feier, ein entspanntes Familienessen oder als Meal-Prep zubereiten, mit diesem Rezept gelingt er garantiert. Er ist kinderfreundlich, lässt sich vielseitig kombinieren und schmeckt sogar am Folgetag noch besser.
Testen Sie es – und freuen Sie sich über das Aroma, das schon beim Schmoren alle in die Küche zieht!

Klassischer Rinderbraten aus dem Backofen
Kochutensilien
- Großer Bräter (mind. 28 cm, mit Deckel)
- Scharfes Küchenmesser
- Bratenthermometer
Zutaten
- 1,5 kg Rinderschmorbraten aus Keule oder Schulter
- 800 ml Rinderfond
- 400 ml trockener Rotwein oder 100% Traubensaft als Alternative
- 200 g Schalotten
- 200 g Möhren
- 200 g Knollensellerie
- 200 g Lauch
- 2 Lorbeerblätter
- 2 EL Speisestärke
- 1 EL Tomatenmark
- 1 EL Zucker
- 1 EL Butterschmalz
- Salz schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 1 TL mittelscharfer Senf zum Abschmecken
- Frische Petersilie zum Garnieren
Anleitungen
- Heizen Sie den Backofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze (140 °C Umluft) vor. Fleisch trocken tupfen und salzen.
- Gemüse vorbereiten: Schalotten schälen und halbieren, Möhren in Scheiben, Sellerie in Würfel und Lauch in Streifen schneiden.
- Fleisch im Bräter mit Butterschmalz 3–4 Minuten kräftig anbraten, dann herausnehmen und pfeffern.
- Gemüse im Bräter mit Tomatenmark und Zucker 5 Minuten anrösten. Mit Rotwein ablöschen und reduzieren.
- Rinderfond, Lorbeerblätter und Fleisch dazugeben, alles mit einem Deckel abdecken und für 1 bis 1,5 Stunden im Ofen schmoren lassen. Während des Bratens das Fleisch umdrehen.
- Fleisch nach Ablauf der Garzeit herausnehmen, in Alufolie hüllen und ruhen lassen.
- Bratensud durch ein Sieb in einen Topf abgießen, nach Wunsch Gemüse passieren. Zum Kochen bringen, mit einer Stärke-Wasser-Mischung binden und mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken.
- Das Fleisch in Scheiben schneiden, mit Petersilie garnieren und zusammen mit der Soße anbieten.